Das Projekt Stuttgart 21
Am 18. April 1994 wurde die Idee zum Projekt Stuttgart 21 öffentlich präsentiert. Am 16. Januar 1995 wurden die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vorgestellt.
Das Projekt Stuttgart 21 soll zur Entwicklung der Landeshauptstadt, der Region und des Landes Baden-Württemberg beitragen.
Stuttgart 21 basiert auf einem Projekt der Deutschen Bahn AG, das die Neugestaltung des Bahnknotens Stuttgart zum Ziel hat, und das seine besondere Bedeutung vor dem Hintergrund der projektierten Hochgeschwindigkeitsstrecke Paris-Straßburg-Karlsruhe-Stuttgart-München- Wien-Budapest erhält.
Die Deutsche Bahn AG beabsichtigt unter anderem die Umwandlung des Hauptbahnhofs Stuttgart von einem Kopfbahnhof in einen Durchgangsbahnhof und die nachhaltige Verbesserung des Schienenverkehrs der Region Stuttgart.
Durch die Verlegung der Schienen unter die Erde wird die städtebauliche Entwicklung einer für den Bahnbetrieb nicht mehr benötigten Gleisfläche ermöglicht.
Außer dem Neubau des Hauptbahnhofs sowie neuer Tunnel- und Brückenbauwerke, umfaßt Stuttgart 21 insbesondere den Neubau eines Wartungsbahnhofs in Untertürkheim und eines Bahnhofs für den Filderbereich beim Flughafen Stuttgart.
Durch das Projekt Stuttgart 21 werden im zentralen Bereich der Landeshauptstadt gut erschlossene Flächen frei für Dienstleistungen, Handel, Kultur und hochwertiges Wohnen. Möglich ist auch eine Vernetzung der Grünräume über durchgängige Grünverbindungen. Das "Grüne U", das die Innenstadt über den Schloßgarten und den Rosensteinpark mit dem Killesberg verbindet, kann somit weiterentwickelt werden.
Der gesamte Entwicklungsbereich umfaßt ca. 100 ha und teilt sich nordöstlich des Bahnhofs in drei Teilgebiete mit jeweils unterschiedlichem Charakter auf.
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Der Hauptbahnhof
Das denkmalgeschützte Gebäude des Hauptbahnhofs (Bonatz - Bau) soll als stadtbildprägendes Bauwerk erhalten bleiben. Bei der Neugestaltung des Hauptbahnhofs sind folgende Ziele gesetzt:
- optimale Zugänglichkeit der Einrichtung des Fern- und Nahverkehrs
- möglichst günstige Verknüpfung mit bestehenden und geplanten innenstädtischen Fußgängerbereichen sowie eine Verknüpfung des neuen Bahnhofs mit der Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie
- leistungsfähige Zufahrten und Stellplätze für Busse, Taxen, und Individualverkehr
- Entlastung der Schillerstraße vom verlagerungsfähigen Durchgangsverkehr und Verkehrsverlagerung auf die Wolframstraße
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Teilgebiet A
Bei dieser ca. 28 Hektar großen Fläche handelt es sich um einen zentralen, sehr gut erschlossenen city- und bahnhofsnahen Bereich, der für zentrale Funktionen bestens geeignet ist.
Hier sollen Einzehlhandel, Dienstleistungen, Kultur und Sondernutzungen mit überregionaler Bedeutung angesiedelt werden.
Die an den Schloßgarten unmittelbar angrenzende Fläche soll teilweise für den Wohnungsbau genutzt werden.
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Teilgebiet B
Dieser ca. 43 Hektar umfassende Bereich zeichnet sich durch seine Nachbarschaft zum Schloßgarten sowie zum Rosensteinpark aus. Er bietet sich für hochwertige Wohnungen und im Bereich des geplanten S-Bahnhaltepunkts Mittnachtstraße für arbeitsplatzintensive Nutzungen an.
Über das angrenzende ca. 5,0 Hektar große Grundstück der Post AG ist bei der weiteren Planung gesondert zu entscheiden.
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Teilgebiet C
Hierbei handelt es sich um einen relativ eigenständigen, von vorhandenen Stadtfeldern umgebenen Bereich von ca. 29 Hektar Größe auf dem Gebiet des ehemaligen Nordbahnhofs, der das vorhandene Wohngebiet Nordbahnhof sowie das Bürogebiet Löwentorzentrum ergänzt.
Wegen seiner "introvertierten" Lage ist der Anschluß an das übergeordnete Straßen- und Wegenetz zu verbessern.
Der Verknüpfung dieser Teilgebiete sowohl mit den angrenzenden Stadträumen als auch untereinander kommt bei den weiteren Planungen eine besondere Bedeutung zu.
Die Baumaßnahmen sollen in den Jahren 2000 bis 2001 begonnen werden, die Inbetriebnahme soll 2008 erfolgen.
Es sei an dieser Stelle nicht verschwiegen, daß das Projekt Stuttgart 21 nicht zuletzt wegen der hohen Kosten von ca. 4,8 Milliarden DM auch viele Kritiker auf den Plan gerufen hat.
Seit dem 20.08.96 ist das Internet Diskussionsforum zum Projekt Stuttgart 21 eingerichtet, das allen Bürgern die Möglichkeit gibt, sich zu diesem Thema zu äußern..
Die geplante Schienenführung: